Premiere: U14-Mädchen bei der Südwestdeutschen Meisterschaft

Nachdem die U14-Mädchen in der Regionalliga den zweiten Platz erreicht hatten, stand die Premiere bei der Südwestdeutschen Meisterschaft an.

Das hatte bisher noch keine Bruchsaler Mannschaft geschafft und man war sich nicht ganz sicher, was  beim Turnier in Frankfurt zu erwarten wäre. Immerhin warteten dort Mannschaften aus renommierten Basketballvereinen wie der Eintracht Frankfurt, dem TV Hofheim aus Hessen und den gut bekannten Basket Ladies Kurpfalz aus Leimen. Leichte Spiele waren also nicht im Plan.

Gleich beim ersten Spiel am Samstag stand man dem aktuellen Hessenmeister Eintracht Frankfurt gegenüber. Beim Betreten der Halle zeigen sich die Mädchen erst einmal beeindruckt, denn die Mannschaft war im Durchschnitt größer, athletischer und wirkte insgesamt recht professionell. Allerdings legten die TSG-Mädchen aber von Anfang an ein intensives Spiel hin. Insbesondere die sehr starke Aufbauspielerin Helena Grgat wurde von Rika bestens in Schach gehalten. Die TSG-Flügel- und Aufbauspielerin legte lieferte dazu noch eine erstklassige Performance an beiden Enden des Spielfeldes ab. Nach dem ersten Viertel lag man sogar mit 16:14 in Führung. Im zweiten Viertel war in beiden Teams die Verteidigung wieder sehr konzentriert aufgestellt, allerdings schien auf Bruchsaler Seite der Korb wie vernagelt und es wurden wieder einmal zu viele leichte Chancen liegengelassen. 25:21 hieß es zur Halbzeit.

Im zweiten Spielabschnitt zog Frankfurt innerhalb der ersten fünf Minuten auf 12 Punkte davon und obwohl die TSG-Coaches jetzt begannen mit einer größeren Rotation zu spielen, arbeitete sich das Team durch einen 10:3-Lauf in den letzten drei Minuten wieder auf ein 33:39 heran. Im letzten Viertel war man nach einem Dreier von Paulina kurzzeitig auf fünf Punkte herangekommen, aber die Eintracht legte nach und erst in der letzten Minute konnte Bruchsal noch Ergebniskorrektur betreiben, so dass es am Ende mit 42:47 eine deutlich knappere Niederlage gab als erwartet. Diese Ergebniskosmetik sollte sich am nächsten Tag aber noch als entlastend herausstellen.

Am Sonntagmorgen stand man dann im Derby gegen die Basket Ladies Kurpfalz. Die beiden Spiele in der Runde waren verloren gegangen und die TSG-Mädchen hatten sich einiges vorgenommen. Der Plan, über eine wieder sehr konzentrierte Verteidigung ins Spiel zu kommen ging auch auf. Nach dem ersten Viertel stand es 12:9 und zur Halbzeit 22:16. Sicherlich half dabei, dass die Leimener Führungsspielerin, Carla Koch, mit zwei frühen Fouls relativ lange auf der Bank saß. Beide Teams legten viel Wert auf die Defense, was der niedrige Punktestand dokumentierte.

In der zweiten Halbzeit stand Carla wieder auf dem Feld und das dritte Viertel ging an Leimen. Mit nur einem Punkt Vorsprung ging man in den Schlussabschnitt – genau so, wie es von den Coaches vorhergesagt wurde: Das Spiel wird erst am Schluss entschieden. Tatsächlich schaffte Leimen in der letzten Minute den Ausgleich – Erinnerungen an die Begegnung vor einem Monat wurden wach. Bei der Schlusssirene hieß es 49:49 – es gab fünf Minuten Verlängerung.

Die TSG-Mädchen ließen jetzt aber nur noch einen Dreier zu – die Defense stand wie eine Mauer. Unter dem Leimener Korb suchte man immer wieder den harten Dribble Drive und den Kontakt zur Verteidigerin – Ylva schloss mit einem Korb und verwandeltem Bonusfreiwurf ab. Am Ende wurde das 58:53 mit kühlem Kopf über die Bühne gebracht – die Erfahrung aus Berlin zeigte ihre Wirkung.

Im letzten Spiel, direkt nach dem Verlängerungskrimi, traf man auf die Mannschaft des TV Hofheims, die durch ein sehr ähnliches Angriffsspiel wie die Bruchsalerinnen auffielen und eine ziemlich giftige Pressverteidigung mit vielen Doppelsituationen (Traps) spielten. Gleichzeitig hatten sie ihre bisherigen Spiele alle verloren und waren bereits ausgeschieden. Dennoch wollten sie gerne noch einen Sieg mit nach Hause nehmen, was sie von der ersten Minute an klarmachten.

Die Bruchsaler Beine waren noch müde und der TV lag ruckzuck mit 2:8 in Führung. Die Trap Defense der Hofheimerinnen bereitete den Bruchsalerinnen ihre liebe Mühe, und sie verloren immer wieder den Ball. Das richtige Spacing und der gut getimte Pass waren schwierig, da man die Mädchen diese Art der Verteidigung noch nicht kannten. Gleichzeitig war die eigene Defense wieder hoch konzentriert und so konnte man das erste Viertel mit 16:12 für sich entscheiden. Im zweiten Viertel war man schon besser auf die Presse eingestellt und kam zu einigen leichten Korblegern – es hieß 36:28 zur Halbzeit.

Ans Aufgeben dachten die Hofheimer Mädchen allerdings mitnichten. Unermüdlich ackerten und rackerten sie weiter – so waren es nur noch vier Punkte Vorsprung für die TSG vor dem letzten Spielabschnitt. In der 35. Minute fiel der Ausgleich. Insbesondere die sehr quirlige Aufbauspielerin, Ella Sterling, war im Rausch und besorgte mit einem Zweier und einem Dreier hintereinander eine Fünf-Punkte-Führung zum 54:59. Dann besannen sich die TSG-Mädchen aber all dem, was sie in den letzten Wochen durchgemacht und gelernt hatten. Ylva dribbelte zweimal erfolgreich zum Korb und zog beim dritten Versuch noch ein Foul, genauso wie Leonie – Gleichstand. Nach einer, durch die Pressverteidigung entstandenen, Überzahlsituation stand Leonie, wenige Sekunden vor dem Ende, plötzlich alleine mit dem Ball unter dem Korb, behielt die Nerven und netzte ein – zwei Punkte Vorsprung. Eine Verlängerung wollte jetzt keine mehr! Hofheim nahm eine Auszeit, um den Ballbesitz im Vorfeld zu haben. Die Coaches schworen ihr Team auf eine extrem aufmerksame Verteidigung ein. Bei einer weiteren Einwurfsituation unter dem Korb, warf eine Gegnerin den Ball direkt in Bruchsaler Hände – manchmal muss man einfach Glück haben. Die letzten Sekunden wurden sehr kühl ausgespielt. Endstand 62:60. Natürlich ist es leicht, sich als Sieger zu freuen, aber auch dieses Spiel war einfach klasse, weil es auf einem guten Niveau geführt wurde. Schon nach dem Spiel gegen Frankfurt brachte es deren Trainer auf den Punkt: „Ich wünschte mir, ich hätte mehr Mannschaften wie euch in der Liga.“ So geht es den Bruchsalern auch – das waren alles tolle U14-Spiele bei denen die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. An der Lautstärke in der Halle war das leicht abzulesen.

Da Leimen anschließend gegen Frankfurt gewann und somit drei Mannschaften zwei Siege und eine Niederlage hatten, kam es zum Dreiervergleich. Leimen hatte das beste Korbverhältnis und man darf ihnen zur Südwestdeutschen Meisterschaft gratulieren. Frankfurt hat das schlechteste Korbverhältnis und schied aus. Die TSG Bruchsal lag, aufgrund der geringen Niederlage gegen Frankfurt, somit an zweiter Stelle und darf, völlig unerwartet, an der Süddeutschen Meisterschaft vom 28. bis zum 30. April in Würzburg teilnehmen. Wer hätte das gedacht! Ein ganz großes Kompliment an die Mädchen, die einen tollen Basketball spielen und sich im Moment auf einer unglaublichen Reise befinden – nach dem Turnier in Würzburg geht es dann für die JKG-Schülerinnen nach Berlin zum Finale des Schulwettbewerbs Jugend trainiert für Olympia. Man darf neidisch sein!

Mit dabei waren (Punkte im Turnier): Leo Pfanzelt (24), Lena Krätz (2), Priska Winkenwerder (2), Smilla Bräutigam (12), Rika Windgasse (33), Daria Kollotzek, Lil Heinisch, Maxi Steiner (25), Paulina Koch (35), Ylva Hirsch (25), Sara Ayas (4), Carlotta Leuser.

Bilder von Christian Pfanzelt

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