Basketball-Stipendium: Marko Herceg wagt den Sprung nach Amerika

erschienen in der BNN, Donnerstag 10.08.2023 von Carolin Reisenauer:

Wenn Marko Herceg Bilder von vor einem Jahr zeigt, kann man seinen Augen fast nicht trauen. Der 21-Jährige und die abgelichtete Person haben kaum noch etwas miteinander zu tun. 20 Kilogramm verlor der junge Mann in den vergangenen Monaten – für seinen sportlichen Traum.

Marko Herceg ist Basketballer. Zuletzt spielte er bei der TSG Bruchsal.
Doch schon in wenigen Tagen schlägt er ein neues Kapitel auf. Er geht nach Amerika, um am College in St. Louis zu spielen.

„Ich bin jetzt da, wo viele 100.000 junge Basketballer gerne wären“, weiß Marko Herceg. Vier Jahre lang kann er mit einem Stipendium nun Sport und Studium verbinden. Dabei begann er selbst erst mit 16 Jahren mit dem Basketball. Davor spielte er über zehn Jahre lang Fußball. Doch ein Besuch bei den Zweitliga-Basketballern der PSK Lions aus Karlsruhe sollte alles ändern. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erzählt Marko Herceg.

Ein zuvor lange ignorierter Basketballkorb im heimischen Hof war ab diesem Zeitpunkt seine liebste Anlaufstelle. „Ich habe mir alles selbst beigebracht“, erzählt Marko Herceg. Dafür schaute er sich im Internet Videos an, trainierte anschließend so lange, bis er das Gesehene beherrschte.

Im September 2018 schloss er sich dann der TSG an. Gleich beim ersten Spiel mit der U18 gegen Offenburg gelangen Marko Herceg 32 Punkte.
Diesen Wert sollte er später nochmals deutlich übertreffen. Zugleich wurde der Wunsch Basketball am College zu spielen, immer größer. Im September 2022 entschied er dann, alles auf eine Karte zu setzen.
Mithilfe einer Agentur ging er sein großes Ziel an. Marko Herceg bekam Unterstützung bei allen organisatorischen Angelegenheiten. Zugleich stellte er sein Leben auf den Kopf. Auch hier fand er Vorbilder im Internet. Er schaute sich den typischen Alltag amerikanischer College-Basketballer an. Entsprechend passte er seinen Tagesablauf an.

Da er im letzten Jahr auch noch das Fachabitur nachholte, startete der Tag früh. Noch vor der Schule ging es ins Fitnessstudio. „Da waren manchmal nur die Putzfrau und ich“, blickt der 21-Jährige schmunzelnd zurück. „Es war natürlich auch oft hart, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Ganz besonders im Winter, wenn man da um 5 Uhr morgens unterwegs ist.“

Seine Eltern setzte Marko Herceg, der Anfang August seinen 21.
Geburtstag feierte, erst recht spät in Kenntnis. Auch sonst hielt er seine Pläne lange Zeit unter der Decke. Nur ein kleiner Kreis war eingeweiht. Wenn er nun kurz nach der Abreise über sein bevorstehendes Abenteuer in Amerika spricht, merkt man die Demut, mit der Marko Herceg die Aufgabe angeht. „Ich habe auch nie gesagt, dass ich Profi werde. Ich gebe einfach immer 100 Prozent und schaue, wie weit die Reise geht.“

Die kommenden vier Jahre wird er nun auf jeden Fall im US-Bundesstaat Missouri Sportmanagement studieren. Es ist das erste Mal, dass der junge Mann von Zuhause weg ist. „Aber gäbe es denn einen besseren Zeitpunkt und eine bessere Gelegenheit?“

Zumindest beim Thema Wäsche hat er sich schon einmal abgesichert. „Meine Oma hat gesagt, dass sie nur ein Foto sehen muss und mir jede Maschine erklären kann“, berichtet Marko Herceg lachend. Auch sonst ist er sich der vollen Unterstützung seiner Familie gewiss.

Vielleicht auch beim Thema Koffer packen. Denn diese Tätigkeit bereitete ihm in den Tagen vor dem Abflug nach eigener Aussage das größte Kopfzerbrechen.


Anmerkung der Redaktion:

Wir werden an dieser Stelle regelmäßig die weiteren Schritte von Marko verfolgen und er wird auch immer wieder selbst per Blog hierzu schreiben. Wir veröffentlichen dies dann an hier an dieser Stelle

 

 

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